Beratung, Diagnostik & Behandlung

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Psychiatrische Notfälle

Bei akuten psychischen Notfällen (z.B. drängende Suizidgedanken/ Suizidandrohungen, Vergiftungen durch Alkohol oder Drogen, Aggressionen, lebensbedrohliche Zustände durch Mangelernährung etc. ) sollte direkt eine Rettungsstelle/ Notaufnahme einer psychiatrischen Klinik oder eines Allgemeinkrankenhauses aufgesucht werden bzw. der Rettungsdienst verständigt werden. Bezüglich psychiatrischer Kliniken ist zu beachten, dass viele psychiatrische Kliniken einen Versorgungsauftrag für die Behandlung aller psychisch Erkrankten einer bestimmten Region haben. Dies bedeutet, dass alle Personen, die in einer bestimmten Region wohnen, aufgenommen werden müssen, falls eine stationäre Aufnahme in eine psychiatrische Klinik erforderlich ist. Dies bedeutet jedoch auch, dass in größeren Städten mit verschiedenen Kliniken, eine Weiterleitung erfolgt, sollte man sich nicht in der zuständigen Klinik vorstellen. Es existieren jedoch auch psychiatrische Kliniken ohne festen Versorgungsauftrag. Geplante Aufnahmen nach Vorgespräch mit psychotherapeutischem Schwerpunkt oder begleitende Forschung sind in diesen Kliniken häufig.

Hausärzt:innen

Wie bei allen Erkrankungen sind Ärzt:innen, in der Regel Hausärzt:innen, die ersten Ansprechpartner:innen. Da viele körperliche Erkrankungen (z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion) und Medikamentennebenwirkungen (z.B. Cortison) psychische Beschwerden (wie Antriebsmangel, Schlafstörungen, gedrückte Stimmung etc.) verursachen können, gehört zu einer fundierten Diagnostik und Behandlung psychischer Probleme immer eine körperliche Untersuchung und der Ausschluss körperlicher Ursachen zum Standard. Häufig wissen Betroffene zu Beginn nicht, ob es sich um eine körperliche oder psychische Problematik handelt. Auch Ärzt:innen können dies erst durch die Zusammenschau eines ausführlichen Gesprächs und Untersuchungen (körperliche Untersuchung, EKG, Blutentnahme, ggf. MRT des Kopfes oder Entnahme von Hirnwasser) richtig einschätzen. Es ist davon auszugehen, dass ein hoher Prozentsatz von Personen, die eine Hausarztpraxis aufsuchen, eine psychische Erkrankung haben, auch wenn sie körperliche Beschwerden äußern oder selbst von einer körperlichen Erkrankung ausgehen.

Psychiatrische Institutsambulanzen

Viele psychiatrische Kliniken verfügen über Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA), in denen Personen mit psychischen Erkrankungen ambulant behandelt werden. Diese Ambulanzen behandeln insbesondere Betroffene mit einem komplexen Behandlunsgbedarf (psychiatrisch-psychotherapeutische (ärztliche) Behandlung, sozialarbeiterische Unterstützung, weitere Therapien wie Ergotherapie, Sporttherapie etc.) haben. Häufig besteht jedoch auch die Möglichkeit bei Ersterkrankung überbrückend eine Behandlung in einer psychiatrischen Institutsambulanz wahrzunehmen, bis eine Behandlung in einer niedergelassenen psychiatrischen oder nervenärztlichen Praxis begonnen werden kann (Wartezeit in der Regel mehrere Monate).

Fachärzt:innen für Psychiatrie & Psychotherapie

Die medizinischen Expert:innen für psychische Erkrankungen sind Fachärzt:innne für Psychiatrie und Psychotherapie. Die Wartezeiten bei niedergelassenen Psychiater:innen sind jedoch in der Regel lang. Die Kassenärztliche Vereinigung der jeweiligen Stadt/ Region hilft bei der Vermittlung von Terminen. Voraussetzung ist eine Überweisung durch eine:n Hausärzt:in.

Sozialpsychiatrischer Dienst

Der Sozialpsychiatrische Dienste (SPD/ SPDi) bietet Beratung und Hilfsangebote für Betroffene mit (Verdacht auf) eine psychische Erkrankung, sowie deren Angehörigen. Dabei reicht die Zusammenarbeit von einmaligen Kontakten bis zu mehrjähriger Begleitung. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist u.a. aufsuchend tätig, das heißt, dass er auch in die Häuslichkeit der Betroffenen kommt, wenn diese einen Termin in den Räumlichkeiten des Sozialpsychiatrischen Dienstes nicht bewältigen können. Die Teams des Sozialpsychiatrischen Dienstes sind multidisziplinär, d.h. sie bestehen aus unterschiedlichen Fachpersonen. Dabei sind in der Regel Ärzt:innen und Sozialarbeiter:innen, häufig auch Psycholog:innen und weitere Fachgruppen wie Ergotherapeut:innen vertreten. Alle Bürger:innen haben Anspruch auf Hilfen des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Die Dienste sind für die Hilfesuchenden kostenfrei.

Krisendienst

In vielen Regionen stehen Krisendienste (z.B. Berliner Krisendienst) Menschen in psychosozialen Krisen kostenfrei und in der Regel 24/7 zur Verfügung.

Telefonische Beratung und Hilfe

Online-Angebote

Insbesondere für die jüngere Generation stellt Chatten oder Kommunikation per Email eine passendere Hilfsoption dar. Dabei bieten verschiedene Anbieter 24/7 professionelle Hiöfe in Krisensituationen per Chat oder Email: